Die Ausbildung kann ein teurer Spaß sein. Viele Aspekte in diesem Bereich müssen nämlich selbst bezahlt werden. Dies ist besonders dann der Fall, wenn man sich selbst weiterbildet oder aber nach dem Schulabschluss ohne staatliche Unterstützung seine Ausbildung vollenden will. Zu diesem Zweck kann ein Kredit für die Ausbildung aufgenommen werden.
Doch an diesen binden sich viele Konditionen und es ist nicht immer gleich ersichtlich, welche Bedingungen ein Kreditnehmer erfüllen muss. Worauf kommt es an, wenn man einen solchen Kredit beantragen möchte. Wie verhält es sich mit der Bonität und wo kann ein solcher Kredit überhaupt gefunden werden. Diese Fragen harren einer Antwort, die hier gegeben werden soll.
Was ist ein Kredit für die Ausbildung?
Ein Ausbildungskredit dient dazu, alle bei der Ausbildung anfallen Kosten wie Material oder Lehrstunden zu decken. Diese werde nicht in allen Fällen vollständig übernommen, denn besonders Prüfungen oder andere offizielle Akte, müssen aus eigener Tasche bezahlt werden. Da dies nicht jeder leisten kann und auch die Eltern nicht immer einen Zuschuss geben können, ist ein Kredit für die Ausbildung oft die einzige Möglichkeit.
Der Kredit funktioniert dabei so ähnlich wie ein Kredit für das Studium, wobei es hier aber davon abhängt, ob die jeweilige Person grade eine Erstausbildung absolviert oder es sich bereits um eine Weiterbildung oder eine zweite Ausbildung handelt.
Somit muss der Kredit nicht sofort zurückgezahlt werden, sondern es gibt eine tilgungsfreie Zeit, in der Kreditnehmer die erforderlichen Maßnahmen ergreifen kann, um die Tilgung der Schuld vorzubereiten.
Wichtig: Kredite für die Ausbildung miteinander vergleichen
Was muss bei der Kreditaufnahme beachtet werden?
Im oben genannten Zusammenhang muss der Kredit bei einer Bank beantragt werden. Dieser kann auch bei Kreditvermittlern erhalten werden, wobei die Konditionen aber meist schlechter sind, als bei den normalen Geldhäusern.
Dies liegt daran, dass Kreditvermittler wesentlich weniger Möglichkeiten haben, um am Ende eine solche Schuld einzufordern und sich auch nicht gerne auf lange Wartezeiten einlassen, da diese aus den Raten die bei der Tilgung anfallen entlohnt werden. Der Kreditantrag unterscheidet sich dabei nicht wesentlich von dem eines normalen Kredites.
Allerdings muss in diesem die Art des Ausbildungsverhältnisses – ob es sich also um eine Weiterbildung, eine Erstausbildung oder eine Folgeausbildung handelt – angegeben werden. Nach diesen Kriterien richtet sich dann die tilgungsfreie Zeit und ob eine solche überhaupt erst eingeräumt wird.
Ein Arbeitgeber muss allerdings nur benannt werden, wenn es sich um eine Ausbildung im betrieblichen Bereich handelt – wenn also der Arbeitgeber anteilig für die Kosten aufkommt. Hier ist dann auch ein Einkommen vorkommen, sodass von Seiten der Bank andere Konditionen angesetzt werden müssen.
Handelt es sich um eine Erstausbildung, wobei bisher noch kein eigenes Einkommen bestand, dann muss die Bonität entsprechend gut ausfallen. Es darf also kein Eintrag in der KSV vorliegen.
Alternativ können auch die Eltern einen entsprechenden Vertrag abschließen oder als Bürgen auftreten. In diesem Zusammenhang erfolgt dann auch die Vereinbarung der tilgungsfreien Zeit. Der Kredit kann entweder sofort auf das Konto ausgezahlt werden oder die einzelnen Beträge werden in monatlichen Raten auf das Konto überwiesen, was eine Art Gehalt für diese Zeit darstellt.
Rückzahlungsmodalitäten beim Kredit für die Ausbildung
Bei der Rückzahlung müssen spezielle Anforderungen beachtet werden. Während der Ausbildung ist der Kredit tilgungsfrei. Hierdurch entstehen in dieser Zeit keine weiteren Belastungen. Sobald die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen wurde, kann der Kredit für weitere zwei Jahre tilgungsfrei gestellt werden. In dieser zeit muss sich der Kreditnehmer aktiv um ein Arbeitsverhältnis bemühen, damit die entsprechenden Raten getilgt werden können.
Bei einer Zweitausbildung und Weiterbildung fällt die tilgungsfreie Zeit deutlich geringer aus, denn hier wird erwartet, dass der bereits volljährige Kreditnehmer schnell eine neue Anstellung findet oder die entsprechende Maßnahme genau aus diesem Grund unternimmt.
Sollte der Arbeitgeber anteilig die Kosten übernehmen, so müssen die Raten fast sofort gezahlt werden, denn hier besteht ein Einkommen, dass in der Regel auch weiter gezahlt wird, da es hier nur um eine Verbesserung oder Erweiterung der Qualifikation geht.
Kann der Kreditnehmer die Raten nicht tilgen, tritt der Verzug ein und es wird das gewöhnliche Mahnverfahren eröffnet. Hier läuft dann alles wie bei einem normalen Kredit ab, sodass sich horrende Summen aufbauen können.
Wo findet man Anbieter von guten Ausbildungskrediten?
Wer einen guten Ausbildungskredit zu hervorragenden Konditionen sucht, der sollte im Internet einen Vergleich durchführen. Auf den entsprechenden Portalen gibt es viele solcher Offerten.
Hier kann der Kunde sehr schnell gute von schlechten Angeboten unterscheiden, denn es werden nicht nur die aktuellen Zinssätze offenbart, sondern auch andere Konditionen dargestellt, sodass ein durchaus umfassender Überblick entsteht. Dieser kann noch weiter vertieft werden, indem die Konditionen für die Angebote so genau wie möglich angegeben werden.
Ein Anbieter für einen Ausbildungskredit ist die Santander Consumer Bank. Diese bietet den Ausbildungskredit zu einem Zinssatz von bereits 3,07 Prozent an. Die maximal tilgungsfreie Zeit beläuft sich auf 2 Jahre, kann aber unter Umständen und beim Nachweis besonderer Bedingungen noch verlängert werden. Die Summe ist variabel beläuft sich er in der Regel auf nicht mehr als 25.000 Euro. Dies gilt aber auch nur dann, wenn es sich um eine Ausbildung handelt, die voll drei Jahre oder mehr in Anspruch nimmt. Gebühren müssen hier nicht bezahlt werden, es kann aber eine Vorfälligkeitsentschädigung anfallen, wenn der Kredit früher als geplant getilgt wird.
Auch bei der Ersten Bank und Sparkasse gibt es einen entsprechenden Kredit. Dieser kann maximal über eine Höhe von 20.000 Euro vergeben werden, wobei hier aber auch die Bonität eine Rolle spielt. Der Zinssatz ist variabel und kann jeweils an die entsprechende Lage angepasst werden. Auch bei der Laufzeit ist eine flexible Gestaltung möglich, die grade in jungen Jahren der jeweiligen Lebensplanung angepasst werden kann.
Zudem besteht die Möglichkeit, den Kredit für 2 Jahre tilgungsfrei zu stellen, was auch dann gilt, wenn gleich nach der Ausbildung eine Beschäftigung aufgenommen wird. Dies soll die Bildung von Vermögen ermöglichen, um die Rückzahlungswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Gebühren und Entschädigungen für eine vorzeitige Rückzahlung fallen nicht an. Allerdings kann das Mahnverfahren sehr hart werden, wenn die Raten dann doch nicht getilgt werden.
Welche Sicherheiten können für einen Ausbildungskredit gestellt werden?
Bei einem Ausbildungskredit können natürlich auch bankübliche Sicherheiten gestellt werden. Hier zählen Fahrzeuge und Wertgegenstände genauso wie Immobilien. Allerdings wird ein solcher Kredit um einiges schneller vergeben, wenn es eine Übernahmegarantie durch den Arbeitgeber gibt.
Wer also in seinem Ausbildungsbetrieb oder für die zeit nach der Ausbildung eine Zusage für eine Anstellung hat, die als verbindlich erklärt wurde, der kann sehr schnell und leicht darauf hoffen, einen solchen Kredit zu erhalten. Hier steht dann nämlich ein Einkommen im Raum das pfändbar ist und der Bank die nötigen Sicherheiten gibt.
Natürlich gilt entsprechendes auch dann, wenn der Arbeitgeber die Weiterbildung verlangt, oder fördert und somit anteilig finanziert. Hier ist bereits klar, dass ein Arbeitsverhältnis besteht und somit ein Gehalt vorhanden ist, das gepfändet werden kann.
Allerdings sollte man mit dem Arbeitgeber die genauen Konditionen besprechen, denn es kann umso günstiger werden, wenn dieser Weiterbildung oder Ausbildung verlangt, wenn der entsprechende Kredit von ihm aufgenommen wird. In einem solchen Fall besteht nämlich durchaus die Möglichkeit, einen Rückzahlungsvertrag zu schließen, in dem einen Minderung des Lohns um einen bestimmten Wert vorgesehen ist, bis die Schuld ausgeglichen wurde.
Was geschieht bei Arbeitslosigkeit?
Wer seine Anstellung während der Tilgung verliert, kann ebenso wie alle anderen Kreditnehmer nur darauf hoffen, schnellstmöglich einen neuen Job zu finden. In diesem Fall kann es sich lohnen, hier eine Restschuldversicherung abzuschließen, die einen absichert, sollte einmal eine Notsituation eintreten.